Freitag, 22. April 2016

Non capisco


Dass VW in den USA den Schaden wiedergutmachen muss, den der Konzern durch fortgesetztes, bewusstes, dreistes Lügen und Betrügen aus pathologisch bedenklicher Profitgier angerichtet hat, verstehe ich.

Dass VW in den USA darüberhinaus keine Strafe zu zahlen hat, verstehe ich nicht. Reicht es,  wenn man bei einem Bankraub in flagranti erwischt wird, das Raubgut zurückzuzahlen? Die  Amis gelten doch sonst als nicht so zimperlich, wenn es um harte, schwere Bestrafungen geht.

Dass VW in Deutschland nicht einmal den Milliarden-Schaden wiedergutmachen muss, den es mit schwerstkriminellen Machenschaften bei Millionen von Kunden angerichet hat, geschweige denn eine darüberhinausgehende Strafe gegenwärtigen muss, verstehe ich. Jedenfalls verstehe ich das dann, wenn ich annehmen muss, dass der Konzern so flächendeckend Plittikörr und Pressefuzzis geschmiert hat, offen oder verdeckt, dass es da praktisch keine Trennungslinie zwischen dem privatwirtschaftlichen Mega-Konzern und der Führungs-Camarilla mehr gibt.

Dass VW in Deutschland mit der Nummer durchkommt, ohne, dass es einen empörten, wütenden Aufschrei der Betroffenen und des Rests des souveränen Wahlvolkes gibt, verstehe ich nicht.

Das verstehe ich überhaupt nicht, und diese bierärschige Lethargie angesichts so himmelschreiender Ungerechtigkeit, so offensichtlicher Ungleichbehandlung, dieses Über-sich-ergehen-lassen von soviel arroganter, kaltlächelnder Verachtung und Verdummung des Wahlvolks, das ist es, was mich am "VW-Abgasskandal" schreien macht.

Es ist kein Abgasskandal, es ist ein konzernmäßiger, globaler Betrug.
Es ist kein Abgasskandal, es ist der Beweis, dass der Souverän des deutschen Volkes, das deutsche Volk, zu bescheuert, zu faul, zu satt, zu fett und zu selbstzufrieden ist, um seine verfassungsmäßigen Pflichten und Rechte auszuüben.

Die weiteren Aussichten sind beängstigend.



(Star Wars - Prinzessin Leia als Sklavin von Jabba the Hut 1983 - verändert via melty.de)
Jabba the Hut, Bildmitte hinten, ist fett, egozentrisch, unethisch, gewaltaffin, unersättlich macht- und profitgeil. Aber es gibt auch einen Unterschied zu uns Deutschen: Jabba weiß - ein Stück weit -  was gut für ihn ist, lässt sich nicht ständig mit billigen Tricks über den Tisch ziehen und verfolgt konsequent und energisch seine Interessen.





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