Montag, 25. April 2016

Gedanken zu TTIP



Nehme erstaunt zur Kenntnis, wie akribisch feindifferenzierend die Gewichtsklassen in verschiedenen Sportarten sind. Hier das Beispiel Profiboxen:

(via wikipedia)

Muss wohl so sein, denn wenn anabolikaüberschwemmte, testosterongesteuerte Profi-Schwergewichte auf Juniorfliegengewichte treffen, dann sind die Ergebnisse allzu vorhersehbar. Es wäre unfair, langweilig und doof. Und folglich würden die Zuschauerquoten der Sportkanäle sowie die Gewinne der legalen und illegalen Wettbüros einbrechen, und wenn die keine Gewinne mehr machten, könnte die gesamte Branche einpacken.

In der kapitalistischen Ökonomie gelten natürlich ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Da ist es sogar richtig gut, wenn Profi-Schwergewichtsmeister im offenen, fairen Kampf im freien Spiel der freien Kräfte gegen, sagen wir, Kindergartenkinder antreten. Deutsche Bank gegen Sparkasse Leer-Wittmund, Blackstone gegen den dummen, hoffnungsvollen Kleinanleger, unbegrenzte westliche Finanzmittel gegen afrikanische Aufsteigervolkswirtschaften, VW gegen ... ach nee, in der Autobranche gibt es schon keine innovativen Kleinen mehr ...

Und weil in der kapitalistischen Ökonomie alles anders ist, darf dort auch der Boxring nicht auf maximal 6,10 x 6,10 m  Grundfläche begrenzt sein, sondern muss möglichst groß sein, möglichst planetenweit, damit die Schwergewichte ungehindert überall und jederzeit zuschlagen können. Das ist dann noch fairer. Und damit sie nicht jedes Mal, wenn sie mal wieder einem Kindergartenkind die Fresse poliert haben, wegen Körperverletzung verklagt werden können, umgekehrt aber jeden verklagen können, der lieber nicht so gerne die Fresse poliert haben möchte, auch deshalb brauchen wir TTIP.


 (via wiki commons)
TTIP: Damit wir auch morgen noch richtig zuschlagen können.  
Versteht mich nicht falsch: Ich habe nichts dagegen, wenn sich dumm-brutale Giganten gegenseitig auf die Fresse hauen, im Gegenteil: ich gönn's ihnen. Aber man kann doch diese Idioten nicht unkontrolliert auf die Menschheit loslassen!











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