Donnerstag, 12. November 2015

Was bedauerlich ist.


Bedauerlich ist nicht, dass Helmut Schmidt gestorben ist. Der Mann war Jahrgang 1918.

Bedauerlich ist, dass er der letzte Politiker war, der nicht nur Opportunistisch-Getriebener war. Persönliche und  parteiliche Egoismen, Rücksichtnahme auf Lobby-Interessen, globale Taktiererei gab's bei Schmidt-Schnauze natürlich auch. Aber was ihn unterscheidet, ist, dass dahinter stets eine konsequente Zielverfolgung erkennbar war. Und wenn diese Ziele auch nicht allesamt allüberall  zustimmungsfähig waren, so gab es doch immer eine zuverlässige Grundlage, den Dissens offen auszutragen.

Schmidt hat Dinge entschieden und dann den Kopf dafür hingehalten.

Das nennt man Regierungsverantwortung.

Bedauerlich ist, dass es das nicht mehr gibt.


 (via wiki commons)
Ausgestorben: Politiker, die sich nicht hinter Sachzwängen, 
Alternativlosigkeiten und Beliebigkeiten wegducken.  
Eher nagelt man einen Pudding an die Wand,
als heutige Plittikörr für ihr Handeln 
zur Verantwortung 
zu ziehen.








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