Die kleinen, dümmlichen Spiele mit den gegenseitigen Luftraumverletzungen durch Militärs in (eigentlichen) Friedenszeiten gibt es seit den 1930ern, und in Kaltkriegszeiten waren sie sehr en vogue, sprichwörtlich Tagesgeschäft. Aber wenn dann mal wirklich mit Waffengewalt draufgehalten wurde, wie beim armen, fast ganz absolut unschuldigen Gary-"Ich-habe-doch-nur-Wetterbeobachtung-betrieben"-Powers 1960, dann war das weltpolitisch ein Riesen-Bohei und schlimm, gaaanz, gaaanz schlimm.
Seltsam, dass das im Falle des von den Türken abgeschossenen Jagdbombers nicht so ist. Das muss an der Region liegen. Die Leute, so könnte man glauben, stehen irgendwie auf Mord und Totschlag, sowas ist da normaler als bei uns, sie sind es gewohnt und mögen es, sich mit Waffengewalt wichtig zu machen. Naher Osten, Balkan, unter einer hauchdünnen Kruste oktroyierter Kulturtechnik sind die Menschen in dieser Region der Erde einfach von Grund auf kampfeslüstern. Erdogan erregt es, sich für türkische Militär-Kraftmeierei zu erregen. Putin schwelgt im Potenzgefühl, den westlichen Schwuchteln zu zeigen, wie man in Syrien richtig aufräumt. Und wie oben, so unten: Ob Turkmenen, Irakis, Kurden, Afghanen oder was auch immer: Man schaue sich die Begeisterung an, mit der junge Männer von ihren "Technicals", umgebauten Pickups mit schwerem MG, orgastisch stoßweise Todbringendes ejakulieren. Es gefällt ihnen nicht nur, sie LIEBEN es!
Und anscheinend ist jeder Versuch, daran etwas zu ändern, zum Scheitern verurteilt. Demokratie, Freiheit und Menschenrechte werden als Konzepte von Schwächlingen belächelt. So, wie wir alle wissen, dass die Bergpredigt oder das Tao-te-king eigentlich kluge Konzepte sind, aber konsequenten Umsetzern mildes Mitleid entgegenbringen, den naiven Idioten ...
Tja, wenn das denn so ist. Ich schlage vor, wir hören auf, uns gegen die bittere Erkenntnis zu wehren, dass einige Menschen Spaß am Töten haben. Seien wir konsequent. Wir laden alle die normalen friedliebenden, netten Leute aus der Gegend ein, zu uns zu kommen und mit uns zu leben, schicken zum Ausgleich die gewaltaffinen Arschlöcher der Welt dorthin, und lassen sie sich gegenseitig massakrieren. Es gibt keine Kollateralschäden, denn da ist eh alles kaputt, die Landschaft als Kohlenstoffdioxid-Senke zu vernachlässigen, und wer was auf die Mütze kriegt, hat es schließlich so gewollt. Die Waffenfirmen des Planeten können das gerne gegen Öl-Dollars unterstützen, denn Heckler, Koch und Konsorten wollen ja auch von was leben.
(via wiki commons)
Mal ernsthaft: Mehr Pimmel-Ersatz geht nicht, oder?
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