Wer, wie z.B. die Segelflieger, auf Thermik steht, hat in den frühjahrstypischen Temperaturgradienten der Luft ihren¹ Spaß. Und wer 2 Tonnen Blech oder mehr hochmotorisiert durch die Luft wuchtet, kann Thermik weitgehend ignorieren.
Ballonfahrerys und 120-kg-Fliegerys sind dagegen thermik-sensibel. Entsprechendes Augenmerk bei der Flugplanung: Vor dem Sonnenuntergang wird die Thermik immer schwächer. Das ist gut. Aber nach Sonnenuntergang, genauer: nach Ende der "bürgerlichen Dämmerung" darf ich nicht mehr fliegen. Das ist schlecht. Kompromisse müssen gesucht und gefunden werden.
So sah mein Notizzettel von gestern aus:
↑ Die Daten vom Doitschen Wetterdienst, von Greenwich-Zeit auf Lokalzeit (lcl) für Sunset, Ende der "bürgerlichen Dämmerung" (BDE) und prognostiziertem Thermikende habe ich zu einer geplanten Startzeit von 19:30 lcl verrührt. Das ergäbe eine Flugzeit von 80 min, und dafür lohnt sich der Aufwand. Die Differenz bis zur BDE nutze ich nicht gern, weil ich gerne Reserven habe und keine Lust, meinen Brummer in Dunkelheit abzurödeln.
↑ Und, bäämm, habe ich meinen "Gartenstuhl am Himmel" in seidig-weicher Luft. ↑
↑ Unter Bilder dieser Art schreibe ich meistens sowas wie "Boah, diese Farben! Das Licht! Die unendliche Weite!" Mir fällt hier auch nichts Anderes ein. (Außer, dass ich mal das Gewürge von Tape und Tampen von der Strebe [rechts] entfernen sollte, so oft, wie das auf den Fotos zu sehen ist ...)
↑ Bei Flügen kurz vor Sonnenuntergang sind die Schatten extrem lang. Kein Graphik-Programm kann die Konturen besser herausarbeiten.
¹ generisches Femininum. Was bin ich doch für ein up-to-dater alter Sack!
² Mir ist kein entsprechendes doitsches Wort bekannt. Ich versuche zwar, aus Grund, Amerikanismen zu meiden, bin aber nicht dogmatisch.