Sonntag, 1. Mai 2016

Militär- und Technikgeschichte


Als Jugendlicher liebte ich es, mich mit Militär- und Technikgeschichte zu befassen, es war mir ein unglaublich befriedigendes Hobby. Man hat ein weites Feld zu beackern, so dass es nicht so schnell langweilig wird. Gleichzeitig kann man sich der Illusion hingeben, das Feld sei in sich abgeschlossen, wahnsinnig komplex zwar, letztlich aber überschaubar. Geschichte, insbesondere Technikgeschichte, war statisch, steril, stabil. Ich musste nur noch hingehen, die unzähligen Fakten zusammentragen und sie zu einem Bild zusammensetzen.



Historiker, Buchverlage und Modellbaufirmen leben immer noch gut von diesem Irrtum. 

Irgendwann kommst Du dahinter, dass Technik, v.a. Militärtechnik, nicht von den Menschen zu trennen ist, die damit umgingen. Und da triffst Du auf so viele Dumme, Verblendete, Feige, Duckmäuser und Mitläufer, auf so viel Leid und Schuld und auf so erbärmlich wenige, die klug genug und ethisch normal veranlagt waren, den Wahnsinn als Wahnsinn zu begreifen und auf noch weniger, die den Arsch in der Hose hatten, dagegen aufzustehen.

Je weiter Du ernsthaft forschst, desto mehr zerbröselt Dir das große Bild  unter den Fingern.

Was bleibt:

 Opfer eines Zeppelin-Angriffs auf London - 1916



 Opfer des Atombombenabwurfs auf Nagasaki - 1945 



Opfer eines Drohnenangriffs auf ein Dorf im Jemen
Opfer eines IS-Raketenangriffs auf Aleppo 
Opfer eines israelischen Raketenangriffs auf Gaza
Opfer eines türkischen Artillerieschlags auf eine kurdische Stadt
Opfer ... 
Opfer ...
Opfer ...
Opfer ...





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