Sonntag, 30. November 2025

Altersgrenze - aber richtig!


Eijeijei, die Renten-Debatte ist natürlich nicht einfacher geworden, da Forschys der Cambridge-Uni feststellten, dass wir im Alter von 32 Jahren den Zenit unserer geistigen Entwicklung erreicht hätten und es danach nur noch abwärts geht, mit nochmal einem deutlich Abwärts-Knick bei 66 und einem letzten bei 83 Jahren.

Das ist ganz unpassend, da wir doch demnächst mindestens bis 69 arbeiten sollen. Zwar gibt es Tätigkeiten, die nicht allzuviel Kognition voraussetzen, aber da geht es dann meist um körperlichen Einsatz, und da gibt es ja noch deutlicheren altersbedingten Schwund. Wir wissen doch alle, wie problematisch es spätestens ab 50 wird, einen neuen Job zu finden. Da bleiben nur die Politik und das gehobene Management. 

Und das Anforderungsniveau wird ja nicht wirklich niedriger. Nach Studien wie der obengenannten wird das Lebenszeit-Fenster für eine attraktive Karriere immer geringer. Studienzeiten werden länger, weil man sich erstmal spezialisieren muss, und mit 40 gehörst Du schon  längst nicht mehr zu den High-Potentials. Wenn wir die Entwicklung fortschreiben, arbeitest Du lukrativ nur noch an Deinem 32. Geburtstag, denn davor bist Du zu unerfahren, danach zu alt. Wenn Du an dem Tag krank bist und/oder Mist baust, bist Du natürlich im Arsch, aber so richtig.

Nää, ernsthaft: Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass die Geronten ab 50+ ein gesellschaftliches Problem darstellen. 

Man muss die Sache mal realistisch sehen, und "realistisch sehen" bedeutet: Unter dem ausschließlichen Aspekt kapitalistischer Verwertungsinteressen. Die altersgebeutelten Ü32-Krüppelys können die Profitmaximierung der Konzerne nur noch schwach befeuern. Der von den abhängig Beschäftigten erarbeitete Mehrwert ist vielleicht noch größergleich Null, aber der Shareholder will selbstverständlich mehr sehen, gerne 26 % und drüber. Als Managy sollst Du ja nicht nur in der Kasse rühren, klar?!

Lass uns annehmen, ab 50-60 ist der Beitrag einys Beschäftigty zum Konzern-Profit gleich null, danach unter null. Einzige wirtschaftspolitisch wünschenswerte Lösung aus Konzernsicht: Abschießen. Und das ist jetzt keine Metapher. 

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Alten noch eine gesamtwirtschaftliche Funktion haben, nämlich das Konsumieren. Lange Zeit galten Jugendliche aus Marketing-Sicht als besonders attraktiv, da sie die Bevölkerungsgruppe mit der größten freien finanziellen Spitze waren und außerdem leicht zu manipulieren. Aber die Jugendlichen sterben ja aus, und da müssen wir, nolens volens, die Alten wieder stärker in den Blick nehmen.

Ganz doof ist's natürlich, wenn jemand alt ist UND kein Geld hat. So jemand kann ja auf keiner Seite, weder bei Produktion noch bei Konsum, die Gesellschaft im Allgemeinen und den Konzern im Besonderen bereichern. Reine Volksschädlinge. Da bleibt gar nichts anderes als die "Entnahme", wie der Jägersmann fachsprachlich formulieren würde. Wenn man da einmal nachlässig wird, läuft das ganz schnell aus dem Ruder. 

Streecks Vorschlag, das Problem über die Verweigerung lebenswichtiger Medikamente anzugehen, geht zwar in die richtige Richtung, reicht aber in summa nicht aus.¹

Das Ganze muss natürlich ochdnuncksgemäß gesetzlich geregelt werden. Wer nicht arbeiten kann und auch kein Geld für Konsum hat, kann in unserer Gesellschaft nicht geduldet werden. Wie die Tötung durchgeführt wird, Schuss, Giftspritze, Guillotine, kann sich die Person aussuchen. Auch die Beträge müssen definiert werden. Wenn Du nicht durch Arbeit zum Profit eines Konzerns beitragen kannst oder willst, solltest Du dennoch 25.000 € pro Jahr ausgeben können ... nee, nicht "können", sondern "müssen". Komm' nicht auf die Idee, nicht zu konsumieren, um dadurch Deine irdische Existenz zu verlängern! So nicht!

Hm, da fällt mir ein, das mit der Tötung klingt ja irgendwie ein bisschen grausam, solange die Leute sich noch nicht so richtig dran gewöhnt haben. Vielleicht sollte man den Alten zusätzlich anbieten, sie einfach abzuschieben. Der Madagaskar-Plan der Nazis ist ja nicht gescheitert, weil er blöd war. Und dann kann man immer sagen: "Wir haben X ja auch die Auswanderung angeboten, aber sie wählte dann doch lieber die Spritze. Das war also ihre ganz persönliche Entscheidung, die wir achten sollten."

Ein Riesen-Vorteil ist natürlich auch, dass die Leute plötzlich wieder richtig, richtig geld-geil werden. Und erpressbar. Wie viel Macht bekommst Du als Arbeitgeby, wenn Deine Lohnsklaven für Lebenszeit schuften müssen. Und Du kannst bestimmen, wer wie viel und wie lange usw. Der feuchte Traum jedes wahren Kapitalitys! Ich sehe schon diese Dankbarkeit der Muschkoten! Die Unterwürfigkeit! Alles nur geheuchelt, aber egal. Als subklinischer Psychopath merkst Du den Unterschied nicht.



(Im Gulag. Verändert via wiki commons, ein bisschen [!] Hilfe einer Bild-KI und viel Arbeit mit paint-net.)

Wenn man motiviert ist, macht die Arbeit auch wieder Spaß!





¹ Entschuldigt, dass ich hier aus der Rolle des Zynikers ausbreche, aber ich kann nicht anders: WIESO ist Streeck noch nicht in Haft? WIESO ist der noch im Amt? WIESO regt sich niemand darüber auf, außer mir?