Freitag, 18. Februar 2022

Nix Glaubensfrage. Verdachtsfall!


Ich lese gerade erstmals Richard Dawkins' "Gotteswahn", eine außerordentlich konsequente Abrechnung mit den intellektuellen Verbrechen, die die abrahamitischen Religionen nicht nur ihren Gläubigen, sondern allen Menschen antun. Ich lerne, dass mein gepflegter Agnostizismus, d.h. die schulterzuckende Annahme, die Nicht/Existenz Gottes lasse sich naturwissenschaftlich nicht beweisen/widerlegen, folglich solle man die Religionen doch machen lassen, was sie wollten, nicht durchzuhalten ist. 

Es ist, da hat Dawkins recht, falsch und gefährlich, eine dumme und gemeingefährliche Idee zu akzeptieren, nur, weil sie sich der Beweisbarkeit entzieht. Und er hat weiterhin recht, zu fragen, warum wir uns das ausgerechnet bei Religionen - und NUR da - gefallen lassen. 

Solchermaßen atheistisch eingestimmt stoße ich auf einen "Guardian"-Artikel, der berichtet, tausende arizonaischer Taufen seien nachträglich für ungültig erklärt worden, da der Priester statt der Floskel "Ich taufe Dich ..." konsequent "Wir taufen Dich ..." gesagt habe. Nicht nur seien die Taufen dadurch ungültig, sondern auch alle anderen Pflichtrituale, die bei diesem Glaubensanbieter den vorherigen Erwerb der Taufe voraussetzten. 

Wie großartig! Ich stelle mir vor, wie die Gläubigen nach ihrem Tod wegen eines banalen, geringfügigen Formfehlers bei der Taufe am Himmelstor zurückgeschickt werden und allesamt in der Hölle landen. Was für eine Zumutung! Was für eine zum Fremdschämen peinliche intellektuelle Zumutung!



(Stark verändert von einer fundamentalistisch-christlichen Seite, 
deren Adresse ich hier nicht angebe, weil sie voller Bibelzitate ist 
und also verfassungsfeindliche Ziele verfolgt.) 






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