Sonntag, 14. November 2021

Geiles¹ Gefühl!

Stell' Dir vor, Du läufst tagelang mit einem furchtbar schlechten Gewissen rum, weil im smalltalk mit Kolleg*innen sich herausstellt, Du hast Deinen Deutsch-Leistungskurs den falschen, den nicht abiturrelevanten Text bearbeiten lassen. Stell' Dir weiterhin vor, dass Du, als Du den Sachverhalt später eingehend prüfst, feststellst, dass Du gar keinen Fehler gemacht hast, sondern dass im Gegenteil alles großartig, tippitoppi und in bester Ordnung ist. 

Ganz abgesehen von der ewig orgasmischen Befriedigung des "Ich-habe-Recht-und-Ihr-nicht!": Was für ein herrliches Gefühl der Erleichterung, welche Euphorie! Fast (!) möchte ich behaupten, die zwei Tage der Niedergedrücktheit seien ein fairer Preis für den Dopamin-Serotonin-Flash, den ich gerade erlebe ...




(Klimt: Wasserschlangen II; 1907; via wiki commons)







¹ "geil" vgl. ahd: "gei" (> goh) = "besonders dicht und grün bewachsenes Wiesenstück"; altnord.: "geilgr"="schön"; gotisch: "gailjan"="erfreulich". All die sexuellen Konnotierungen kommen erst später hinzu - und gehen seit Jahren durch die übermäßige Verwendung des Wortes auch stickum wieder unter. "Geil" bekommt seine ursprüngliche Bedeutung wieder zurück. Gut so!




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