Sonntag, 14. Februar 2021

Ein jedes nach seiner Art ...


Gerade wichtige Feststellung gemacht: Wie fern oder nahe mir Menschen stehen, erkenne ich am objektivsten an der Art, wie ich mit ihrer Kritik, und ich meine hier ausschließlich negative Kritik, umgehe. Das lässt sich in erfreulich klare Kategorien einteilen.

Kategorie VI: Menschen, deren Kritik mich erfreut, weil ich, wenn die mich doof finden, weiß, dass ich alles richtig mache.

Kategorie V: Menschen, deren Kritik ich vorhersehe, gelangweilt erwarte und leichterhand abschmettern kann.

Kategorie IV: Menschen, deren Kritik ich auf Stichhaltigkeit prüfe.

Kategorie III: Menschen, deren Kritik ich sehr ernst nehme und sorgfältig auf Stichhaltigkeit prüfe.

Kategorie II: Menschen, die in zahlreichen Diskussionen mit mir meistens Recht behalten haben, so dass ich aufgrund dieser Erfahrung meinen Standpunkt sehr grundsätzlich, sehr akribisch und tiefschürfend hinterfrage, falls sie mich mal kritisieren.

Kategorie I: Menschen, die ethisch und spirituell so weise sind, dass ich prinzipiell und ungeprüft mein Verhalten im Sinne der von ihnen geübten Kritik ändere. Eine spätere Revision ist zwar möglich, aber erfahrungsgemäß äußerst selten.

Ja, die Grenzen sind fließend und die Zuordnungen wandelbar. Und manchmal bin ich auch einfach nur störrisch, wenn man mich kritisiert.




(verändert via wiki commons)
Ausschnitt aus der Fotosequenz "Ruth ist störrisch"; E. Muybridge, 1830-1904





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