Samstag, 24. Februar 2018

Rote Gefahr!


Neulich Dokumentation jeseh'n. Besorgte Bürger, Plittikörr und Konzernchefs, die sich auf schwerst-gesponsortem Forum darüber unterhalten, für wie gefährlich es einzuschätzen ist, dass China deutsche Unternehmen, zumindest erhebliche Beteiligungen daran, kauft. Vor allem High-Tech. Vollmundiger Polit-Sprech: " ... bla bla bla ... werden dafür sorgen, dass soziale Standards ... bla bla bla ... keinesfalls sicherheitsrelevante Unternehmen ... bla bla bla ..."

Komme mir wieder so doof vor, weil ich die einfachsten Sachen nicht verstehe:

Wie können doitsche Konzernbosse so eine Angst davor haben, dass China alles kauft? Sie brauchen doch einfach nichts zum Verkaufen anzubieten, oder? Da stand nirgendwo, dass China jemanden mit Gewalt zwingt, etwas zu verkaufen. Oder muss die Aussage vielleicht lauten: Die doitschen Konzernbosse sind absolut und ausschließlich dem Profit verpflichtet und kennen sich selbst gut genug, um zu wissen, dass ethische oder volkswirtschaftliche Rücksichten bei ihnen hinter der krankhaften, hemmungslosen Gier zurückstehen werden, falls die Chinesen richtig gute Angebote machen. In diesem Sinne sollte man also nicht von "Angst vor den Chinesen" sondern von "kollektivem Selbstekel" reden.

Wie kann man konsterniert sein, dass die Chinesen es auf High-Tech abgesehen haben? Wie bescheuert und ewig gestrig muss man sein, anzunehmen, sie suchten nach Bauplänen für den Trabant 601?

Warum kursieren hier Gerüchte, die Chinesen würden in den von ihnen gekauften Fabriken die Sozialstandards kaputtmachen? Was machen denn, bitteschön, Amazon, die Deutsche Post/DHL, die Luftfahrtkonzerne etc. etc.? Gesetzliche Grenzen werden von ALLEN Konzernen bis zur Bruchlast gedehnt, da müssen nicht erst "die Chinesen" kommen. 

Ist es wirklich so, dass ein doitscher Plittikörr mitreden darf, wenn ein Konzern wie beispielsweise Heckler & Koch oder Krauss-Maffei oder Airbus, sicherheitsrelevante Firmen also, mit anderen Ländern rummacht? Interessant! Dann dürfte es ja künftig keine unethischen Waffenverkäufe mehr geben .... Haha, ein Scherz. Ich wünsche mir, dass man den Konzernen ganz freie Hand lässt. Sollen die doch dealen, mit wem sie wollen! Und wenn es dann zur Vergabe deutscher Rüstungsaufträge kommt, müsste man auch den Arsch in der Hose haben, zu sagen: "Nee, mit Ihnen nicht. Sie haben ja Waffen an [beliebige Diktatur einsetzen] verkauft, pfui Deibel!" - Schöne Utopie.

Das ist alles so widerwärtig und dumm!



Der Asiate als solcher sollte bescheidener auftreten und bedenken, wo sein Platz in der Welt ist.


















1 Kommentar:

  1. Lieber Autor,

    gerne möchte ich eine Anmerkung zu dem Artikel "rote Gefahr!" machen.

    Es ist meiner Meinung nach wichtig die Eigentümer von Konzernen und die Konzernchefs hier nicht synonym zu verwenden. Zu der Unterscheidung möchte ich auch auf die Prinzipal-Agenten-Theorie verweisen (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0304405X7690026X), (https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzipal-Agent-Theorie.).

    Wenn Chinesen sich in deutsche Unternehmen einkaufen wollen, dann werden sie an die Eigentümer und nicht an die Chefs der Unternehmen herantreten. Hier muss man dann auch wieder differenzieren: Wie ist die Eigentümerstruktur des zu übernehmenden Unternehmens? Ist diese sehr konzentriert, dann müssen die Chinesen 2-3 Großanleger überzeugen, um an über 50% zu kommen. Ist sie breit gestreut, dann wird sie wahrscheinlich an einem Aktienmarkt gehandelt, sodass sie dort nach und nach mehr Anteile übernehmen können, wenn Kleinanleger ihre Anteile auf den Markt werfen. So eine Übernahme ist von Fall zu Fall unterschiedlich kompliziert.

    Ich kenne die Dokumentation nicht, aber ich denke es macht Sinn, dass einigen Konzernchefs die Knie schlottern und sie Angst haben. Denn dadurch bekommen sie mittelbar einen neuen Chef. In der Hauptversammlung bestellen die Aktionäre den Aufsichtsrat, der wiederum den Vorstand bestellt. Sie haben also Angst um ihren eigenen Stuhl, denn sie könnten entweder direkt abgesägt werden oder vielleicht wollen die neuen Eigentümer ja auch mal über die (bisherige) Vergütung der werten Konzernchefs sprechen?

    Was mir nur wichtig ist: Natürlich sind Konzerchefs gierig. Aber in dem hier beschriebenen Fall sind es nicht die Konzernchefs selbst, die die Anteile den "bösen Chinesen" verkaufen.

    Die Dokumentation erscheint mir, wie so häufig, vereinfacht bis zum Letzten, sodass nur noch die Botschaft "böse Chinesen" übrig bleibt. Gut, dass ich sie nicht gesehen habe..

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