Sonntag, 18. Dezember 2016

Was bedeutet "Menschenursachen bekämpfen"?


Im sonntäglichen Umsonst-Werbe-Blättchen titelt ein Artikel:

"Flüchtlingsursachen bekämpfen".

Beschrieben wird eine (durchaus sinnvoll anmutende) Aktion, die Fluchtursachen und nicht etwa "Flüchtlingsursachen" bekämpfen will.

Wie kann so ein Faux-pas geschehen? Drei, nein, vier Gründe sind denkbar:

1. Der Verfasser ist völlig überarbeitet und unterbezahlt, war unkonzentriert, vielleicht auch alkoholisiert und hat im geistigen Blindflug agiert.
2. Der Verfasser ist inkompetent und zu blöd oder zu unsensibel, den mörderischen Bedeutungsunterschied zu erfassen. Deshalb arbeitet er ja auch nur für ein Umsonst-Werbe-Blättchen, statt für eine anständige Zeitung. [*1]
3. Der Verfasser ist einer der sehr wenigen nicht-doofen Braunbratzen, eine gefährliche Subspezies, und hat ganz absichtsvoll gehandelt.
4. Der Verfasser hat ganz bewusst, sehr subtil und mit scharfem kritischen Geist darauf aufmerksam gemacht, dass bei uns inzwischen die meisten Aktionen, die unter der Flagge "Flüchtlingshilfe" segeln, ausschließlich der kurzfristigen Flüchtlingsvermeidung dienen.

Zum letztgenannten Punkt: Es ist völlig richtig, dass auf lange Sicht Ziel sein muss, dass nirgendwo auf der Welt mehr Menschen vor -> Arschlöchern fliehen müssen. Das bedeutet aber nicht, dass wir derzeit den aus unsäglichen Lebens- und Sterbensbedingungen Geflohenen sagen: "Nee, Du musst zurück, weil wir das Geld sparen, um, vielleicht (!), in zehn, zwanzig Jahren in Deiner Heimat oder sonstwo für menschenwürdige Bedingungen zu sorgen."

Apropos sparen: Nigeria hat neulich gerade die Weltgemeinschaft vergeblich um 700 Millionen Dollar gebeten, um Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen und durchziehende Flüchtlinge aus anderen Staaten menschenwürdig unterbringen zu können, damit die nicht weiter nach Norden ziehen müssen - wie gesagt: vergeblich. Gleichzeitig haben die PlittikörrInnen zweier mickriger norddeutscher Bundesländer 10 Milliarden Euro aus Steuergeldern locker gemacht, um die beschissene, abgehalfterte, von inkompetenten Managern und Plittikörrn in die Grütze gefahrene HSH-Bank zu retten.

Nein, man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen könnte. (Liebermann)

Und was rege ich mich auf? Das ist Alles bekannt und schon hunderttausend Mal durchgekaut worden. Aber ich habe eine Bitte: Wenn demnächst Weihnachtsreden geschwungen werden, tut bitte nicht so, als würde die Mehrheit in diesem unserem Lande den geflüchteten Menschen aus Barmherzigkeit und Nächstenliebe helfen. Das ist nicht so. Die ganz überwiegende Mehrheit der Bundesdeutschen hat de facto gar nichts mit den geflüchteten Menschen zu tun. Nur unsere Verwaltungen verwalten ein Verwaltungsproblem, das ist im Wesentlichen Alles. Das soll man auch nicht gering schätzen, aber man soll eben auch nichts reinmenscheln, was nicht da ist.




(Flüchtlingskinder Wiefelstede 1945 via heimatmuseum-wiefelstede.de)
Hier der Beweis: Das sind alles Wirtschaftsflüchtlinge, die nur herkommen, um faul rumzusitzen und uns die Haare vom Kopp zu fressen.




[*1] Pkt. 2 setzt voraus, dass überhaupt ein redaktioneller Mitarbeiter den Waschzettel geprüft hat. Tendenziell unwahrscheinlich.



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