Mittwoch, 24. Juni 2015

Nachhaltig bekloppt



Lese gerade, dass Lego nun nachhaltige Steine einführen will. Vermute grundsätzliches Missverständnis des Begriffes "nachhaltig".

Die Legosteine meiner Kindheit, weit über 40 Jahre alt, sind vielleicht ein bisschen abgeschrubbelt und ein kleines bisschen ausgeleiert, aber sie funktionieren nach wie vor prima, und wer Legosteine in den Müll wirft, ist entweder ein Vollidiot oder ein herzloser Mensch, wahrscheinlich aber beides.

Legosteine SIND seit jeher nachhaltig, denn sie halten auch noch nach über 40 Jahren, was sie einst versprachen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Legosteine jemals ein Müllproblem und also eine Umweltbelastung sein oder werden könnten.

Die einzige Erklärung, die mir zu Legos abstrusem Ansinnen einfällt, ist, dass Lego beabsichtigen könnte, die vorbildliche, aber umsatzschädigende Lebensdauer der Steine künstlich zu verkürzen. Natürlich würde die Firma viel mehr Legosteine verkaufen können, wenn diese vergammeln könnten und, sagen wir, eine Halbwertszeit von ein, zwei Jahren hätten, wenn man, um fortgesetzte Spielfreude zu haben, sie also ständig nachkaufen müsste, statt sich am einmal gekauften Baustein ein Leben lang zu erfreuen.

Ein robuster, langlebiger und funktionabler Gegenstand muss nicht zwingend biologisch abbaubar sein, um ein Ökosiegel zu verdienen. Ein mutwillig auf Bruch konstruierter Gegenstand kann aber - der ökologischen Herstellungsvollkosten wegen -  niemals nachhaltig sein, auch nicht, wenn er noch so vergammelbar sein sollte.



Meine Brechstange: Uralt, unvergammelbar und ökologisch wertvoll!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar