Samstag, 13. Juni 2015

Das grundlegende Missverstehen der Frauke H.



Da die niedersächsische Noch-Kultusministerin (NKM) Frauke H. nun, nachdem ihre blinde Arbeitszeit-Erhöhungs-Aktion vom OVG als grundgesetzwidrig verurteilt wurde, die Arbeitszeiten für GymnasiallehrerInnen ausgleichen muss, kommt sie auf die brilliante Idee, man könne dies mit einem Arbeitszeitkonto machen, auf dem die zuviel geleisteten Stunden gutgeschrieben würden.

Arbeitszeitkonto? Da war doch was!? Ach ja! Beim letzten Mal, als wir LehrerInnen einem Arbeitszeitkonto zugestimmt hatten, als die Schülerzahlen so hoch und die Lehrerzahlen so niedrig waren, da hieß es hinterher doch "Ja, ab jetzt dürft Ihr die mehrgeleisteten Stunden mit je einer Wochenstunde abbummeln. Und übrigens: Kraft meiner Willkür erhöhe ich gleichzeitig Eure Arbeitszeit um eine Wochenstunde."

Kurz: Unterm Strich kam für uns LehrerInnen nix dabei raus, als das Gefühl, von der KM auf's Übelste und Offensichtlichste betrogen worden zu sein.

Also tue ich hiermit kund und zu wissen: Nein, ich möchte kein neues Arbeitszeitkonto, Frau Heiligenstadt. Wenn Sie mich einmal betrügen, sind SIE böse. Wenn ich mich von Ihnen zweimal betrügen ließe, wäre ICH ein Idiot.

Und noch was: Die NKM fügte hinzu, falls die LehrerInnen sich uneinsichtig[*1] zeigten, müsse man bedenken, wörtlich: "Ein Lehrer hat doch immer das Wohl der Schüler im Blick." Juhuu, da ist es wieder, das ewige Totschlag-Argument! Ach, Frauke, Du hast immer noch nicht kapiert: Wir widersetzen uns Deiner Inkompetenz doch nur des Schülerwohls wegen. Ausschließlich wegen unseres Widerstandes gibt es künftig 740 LehrerInnenstellen in diesem Bundesland, die Du nicht wegsparen konntest.

Wer, bitteschön, arbeitet hier für und wer gegen das Wohl der SchülerInnen?








[*1] Was für ein interessanter Wortgebrauch: "uneinsichtig". Störrisch, bockig, dumm und renitent, kleine, freche Kinder. Willkommen auf dem Planeten Heiligenstadt!

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