Mittwoch, 3. Juni 2015

Menschliche Abgründe


Abgründe tun sich auf! Die saarländische Ministerpräsidentin hat das ultimative Argument gegen die Homo-Ehe erfunden:

"Wenn wir diese Definition [die einer klassichen Frau-Mann-Ehe] öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen." (Zeit.de; 03.09.2015)

Da habe ich doch wieder mal zu kurz gedacht. Es stimmt natürlich: Wer heute die Möglichkeit der Homo-Ehe fordert, fordert morgen auch die Zwangs-Ehe zwischen einem Dackel und einer Türklinke. Und wer heute Freiheit und Menschenrechte fordert, will morgen auch kleine, blonde Mädchen massakrieren! Logisch!

Besonders schön auch das Argument vom Ober-Staats-Trottel Kauder: Die Homo-Ehe dürfe nicht kommen, da es ohnehin zu wenig Geburten in Doitschland gäbe. Auch ganz klar: Aus Verzweiflung, nicht in den heiligen Stand der Ehe treten zu dürfen, werden die Schwulen und Lesben natürlich sofort aufhören, schwul bzw. lesbisch zu sein und stattdessen einander heiraten und anfangen, wie verrückt doitsche Kinder zu zeugen. Wieso sollte es im richtigen Leben auch anders zugehen, als im vollverbretterten Spießerbetonkopf hart-codiert?

Selbständiges Denken kann sehr unterhaltsam sein. Einfach mal anfangen und es ausprobieren.

(via wiki commons)







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