Samstag, 25. Dezember 2021

Was wir brauchen

Interessante These eines angehenden evangelen Religionspädagogen: "Was auf Social Media nicht stattfindet, gibt es auch nicht". Wer seinen Berger/Luckmann mit Verstand gelesen hat, wird zustimmen, dass Wirklichkeit ein gesellschaftliches Konstrukt ist und dass - heute und, so steht zu befürchten, in alle Zukunft - die sogenannten "sozialen Medien" von Mächtigen, Macht-geilen und Möchtegern-Machthabern auf's Aller-erbärmlichste prostituiert werden, um dieses Konstrukt den je eigenen Perversionen zu Willen zu machen. 

Naheliegend und richtig ist da der Gedanke, dass "die Guten", die Verfechter von Solidarität, Mitgefühl, Vernunft, Verantwortung, Toleranz, der FDGO usw., gegenhalten müssen. Und wenn es auch nur mithilfe eines bescheidenen, viel zu textlastigen Weblogs wie diesem hier geschieht ...    

Aber. Mögen sich die Menschen des Wortes und der Schrift ¹ vor ihrer ewigen Hybris hüten, ihre Texte oder Videos oder Bilder an sich würden, wenn sie denn hinreichend schlüssige Argumente aufführen, im sinnzerfetzenden Getöse sozialer Medien überhaupt wahrgenommen, geschweige denn verstanden, geschweige denn kluge Verhaltensänderungen initiieren.    

Was wir brauchen sind nicht Religionspädagogik-Studierende mit - hach - so pseudo-ausgeflippten Social-media-Ideen. Stattdessen brauchen wir immer wiederkehrende Beweise,  

  • dass religiöse und politische Fundamentalisten grundsätzlich krankhaft machtgeile alte Männer sind, die noch nie etwas anderes erreicht haben, als Massen von Menschen aufeinander zu hetzen und so ins Unglück zu stürzen,
  • dass die Logik eines endlos sich beschleunigenden Wirtschaftswachstums keine Logik ist,
  • dass "die Guten" (s.o) grundsätzlich einfach viel cooler und sympathischer sind als die Arschlöcher und ihre Mitläufer-Idioten. 




(stark verändert via wiki commons)
Derzeit meine Lieblings-Band: Sparks



¹ Ich meine damit Leute, die lesen und schreiben können - so richtig! Also so, dass sie Texte sinnentnehmend lesen können, dass sie mit dem entnommenen Sinn kognitiv operieren können und dass sie schließlich die Ergebnisse dieser Kognition, auch wenn sie komplex sind, wiederum verschriftlichen können. 







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar