Samstag, 25. September 2021

Offener Brief an alle FFF-affinen Menschen


Ihr Lieben!

Der Kommunikationshygiene wegen sollten wir in der Klimadebatte inclusive der Frage nach der Legitimität der Schulstreiks dringend die Rollenmodelle klären.

Erstens:

  • Ihr seid jung, d.h. geistig noch nicht unrettbar festgefahren.
  • Ihr seid verhältnismäßig gut ausgebildet, gut genug jedenfalls, um die wissenschaftlichen Fakten und deren Bedeutung für Euer zukünftiges Leben zu verstehen.
  • Ihr werdet, da Ihr jung seid, unter den menschen-unwürdigen Lebensbedingungen einer zerstörten Umwelt wesentlich länger und intensiver leiden als die alten Säcke, die Euch das eingebrockt haben, die aber abgetreten sein werden, wenn es für Euch dann wirklich ungemütlich wird.

Zweitens:

  • Die derzeitigen Macht-Haber, meine Kohorte, sind (in der Summe) alt, arrogant, selbstzufrieden, faul und bequem.
  • Wir wissen zwar genau so gut wie Ihr, dass wir unseren nachfolgenden Generationen, Euch,  eine kaputte, verdreckte und sehr problematische Umwelt voller ungerechter und eigentlich völlig unnötiger Verteilungskämpfe hinterlassen werden, aber das interessiert uns offenbar nicht genug, um deshalb unseren Lebensstil ändern zu wollen oder zu können. 

Schlussfolgerung:

Fragt, Ihr FFF-Teens, bitte nie, nie wieder uns alte Säcke, ob wir mit Euren Protesten einverstanden sind! Nein, sind wir natürlich nicht - denn was für eine unfassbare Schizophrenie, was für eine hirnzerfetzende Verlogenheit würden wir damit eingestehen? Und was für eine erbärmliche Selbstaussage wäre das eurerseits: "Wir finden anthropogenen Klimawandel irgendwie nicht so gut, aber wir wollen auch keinen Ärger mit den Verantwortlichen."? Äh ... dann lasst es besser ganz, denn außer Häme, Verachtung und bestenfalls Fremdscham werdet Ihr nichts erreichen, wenn Ihr um unser Einverständnis für Eure Proteste bettelt.

Und werdet misstrauisch, wenn die Reaktion auf Eure Proteste unsererseits so moderat ausfällt, wie die derzeitige höflich-hüstelnde Kritik an den Schulstreiks. Zwar müssen Eure Methoden um jeden Preis (!!!) gewaltfrei bleiben, aber solange das Establishment nicht deutlich spürbar leidet, werden wir, die saturierten Mittelstandskrampen, nichts ändern. 

Wie das geht? Heee, das darf ich nicht verraten, ich stehe doch auf der anderen Seite ...

Na gut: Konsumverzicht, Minimalismus, Boykott. 




(verändert via wiki commons)






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren / Deinen Kommentar