Montag, 26. März 2018

Kein Platz für's Diffizile


Kürzlich hat mir eine Kollegin, die gute Kontakte nach Barcelona hat, erzählt, dass Herr Puigdemont in der gesamtspanischen politischen Kontroverse etwa die Rolle und die Sympathie-Werte besetzt, die bei uns Seehofer und Söder zusammen bedeuten, sprich: arrogante, machtgeile, lokal-egoistische, unsolidarische Arschlöcher. 

Ich war seit ein paar Jahren nicht mehr dort, kann ergo nicht beurteilen, ob diese Aussage zutrifft. Aber ich stelle mir gerade vor, Söder, zum Beispiel, würde so eine Nummer mit Bayern abziehen ...

Also, ich fänd's gut. Wir richtigen Deutschen würden die Bayern viel weniger vermissen, als die Spanier anscheinend die Katalonier. Und wenn Söder jemals Bayerns Autonomie herbeiputschen wollte und dabei scheiterte und dann ins Ausland flöhe ... Ich glaube, wir sollten dann auch gar keinen Auslieferungsantrag stellen.

Wie komme ich gerade auf derartige Gedanken? Es ist in der "Sache Puigdemont" gerade "Zwischenzeit". In den nächsten Tagen werden deutsche Gericht Urteile sprechen. Und, egal, wie die Urteile lauten werden, es wird einen Aufschrei geben, lauthalse, medienwirksame Empörung und wohlgescriptetes Tohuwabohu. Ich habe keine Datengrundlage, um mir ein eigenes Urteil zu bilden, weiß nicht, ob P. ein lobenswerter Freiheitskämpfer oder ein egoistischer Spießer-Populist ist. Deshalb werde ich einfach die Klappe halten und die Sache den deutschen und spanischen Rechtsprechern zu vertraulicher Mühwaltung überlassen.

Umfassende Information, sachliches Abwägen, rationale Diskurse und Einsicht in Funktionsweise und Interaktion von Rechtsstaaten wären wünschenswert, sind aber nicht zu erwarten.

Schade eigentlich.


 (Götz von Berlichingen - via wiki commons)

Auch einer, bei dem die Entscheidung diffizil ist ...











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