Bemerkenswert, wie das Feuerwerks-Verkaufs-Verbot diskutiert wird: Die Branche greint und windet sich wie gewöhnlich, droht damit Arbeitsplätze abzuschießen und zweifelt langjährige Statistiken an. Dagegen argumentieren Verantwortliche mit der real existierenden, corona-bedingten Überlastung des Gesundheitssystems, speziell der Intensiv-Stationen.
Bemerkenswert finde ich, dass es für uns ganz normal geworden ist, den je persönlichen Profit der an der Lieferkette Beteiligten als Argument an sich (!) zu betrachten.
Die appen Hände, die zerstörten Augen der Betroffenen interessieren in Wirklichkeit genausowenig wie die Mitarbeiter*innen der Intensiv-Stationen, die, beklatscht aber nicht belohnt, seit über 20 Monaten jenseits des Limits arbeiten und wissen, dass eine Marginalie wie 5 % mehr Intensiv-Patienten das Fass zum Überlaufen bringen könnte.
Fazit: Das Anliegen entgrenzt profitgeiler Egoisten findet mediales Gehör und ist um seiner selbst willen wichtig. Die Opfer und die Solidargemeinschaft müssen sich ob ihres Standpunktes verteidigen. (Vgl. auch Klimawandel, Umwelt, Finanzsystem, etc. etc. etc.)
Klarstellung: Die Opfer selbstverursachter Böller-Unfälle genießen meinerseits nur sehr begrenztes Mitleid. ¹ Wenn zurechnungsfähige Erwachsene sich eigenverantwortlich Hand, Augen, Zähne oder sonstwas wegböllern, warum sollte dann die Solidargemeinschaft helfen? Antwort: Weil das so ist. Eine Solidargemeinschaft muss sich auch und gerade um die Schwachen kümmern. Auch, wenn es Idioten sind.
Den Mitarbeiter*innen der Intensiv-Stationen wünsche ich viel Kraft heute Nacht!
¹ Wir haben hier wieder ein schönes Beispiel für meine Gesellschaftstheorie, nach der egomanische Arschlöcher alleine kein gesellschaftliches Problem gestalten können. Es braucht immer die Masse hirntoter Idioten, die mitlaufen.