Freitag, 4. Oktober 2019

Logisches Kürzen


Neulich stieß ich in einem Garten-Laden erstmals auf "Riesen-Alpenveilchen" und stolperte über die sprachlich-logische Paradoxie, dem vorangestellten "Riesen-" ein Diminutiv, eine Verniedlichung, das "-chen", nachzustellen.

Überlegte ergebnislos, was wohl übrigbliebe, wenn man beides gegeneinander wegkürzte. Ein Alpenveil? Das Veil oder der Veil oder die Veil?

Der ursprüngliche Name der Pflanze, "Alpenveilchen" verweist darauf, dass sie einst wegen ihrer unprätentiösen Zierlichkeit und Eleganz geschätzt wurde. "Unprätentiöse Zierlichkeit und Eleganz" sind aber Eigenschaften, von denen man nicht MEHR erhält, wenn man das Produkt GRÖßER macht. Resultat dieser Fehlannahme ist immer dümmlich-üppige und himmelschreiende Kackenhäßlichkeit. Man vergleiche das Automobil-Design der letzten Jahre.

Analog müsste man auch mal den "Riesen-Gartenzwerg" hinterfragen. Was bleibt, wenn wir das Zwergenhafte einerseits und das Riesige anderseits aufrechnen? Ein Idiot? Ein Doitscher? Ein Gartenspießer?


(Der Garten-Spießer, stark verändert via internet)








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