Sonntag, 1. August 2021

Der Weg

 

Wieder an etwas festgehalten
und wieder die Finger verbrannt.


Taoismus ist eine praktische Erfahrungs-Philosophie: Du musst die Erkenntnisse immer und immer wieder, mitunter auf schmerzhafte Weise, selbst erfahren. Schade, dass es nicht reicht, die Weisheiten einfach nur zu lesen und klug drüber zu reden. 

Egal, irgendwann werde ich verinnerlicht haben, dass Loslassen der Weg ist. 





(via wiki commons)









Samstag, 31. Juli 2021

La cuenta por favor ...

 

Mit faszinierter Abscheu, mit Neugier, Ekel und Verachtung beobachte ich weiterhin die Reaktion der Macht habenden und der thumben Masse auf die Tatsache, dass wir gerade in die IV. Welle rauschen. 

Wir wissen ziemlich genau, was zu tun wäre, taktieren aber lieber. Das Diktat des unbedingten Machterhaltes verhindert angesichts der nahen Bundestagswahl unpopuläre Maßnahmen seitens der politischen Akteure. Das unbedingte Profitinteresse der Konzerne wird unhinterfragt höher gehängt, als das Wohlergehen der Gesellschaft. Und die Mittelstandskrampe fliegt nach Malle, denn auf Urlaub hat man Anspruch, da muss auch mal das Virus Verständnis haben, wird so schlimm nicht werden, höhö.  

Nur Heuchler und Doofe werden sich vom Corona-Herbst 2021 überrascht zeigen. 




(sehr stark verändert via ard.de)








Dienstag, 20. Juli 2021

Der Ernst des Lebens ist ein Arschloch.

 

Was für ein Irrtum:
Das Leben sei eine Sache,
der man grundsätzlich mit dem Ausdruck
ernstester Gefasstheit zu begegnen habe.

Erstrebenswertes Leben ist:
Fröhliches Lachen,
überschäumende Freude,
ungehemmtes Glück. 





(verändert via wiki commons)


 






Sonntag, 18. Juli 2021

Darum


Es ist besser, gar nichts zu schreiben, als Widersprüche und Armseligkeiten zu sagen.

Friedrich II 
Briefe, an den Marquis d'Argens, 1760





(via wiki commons)

















Donnerstag, 15. Juli 2021

Keine weiteren Fragen.

 

(farblich verändert via deutschlandfunk.de, 15.07.2021)

Heute auf deutschlandfunk.de.
Erklärungsversuche versagen.
Sprachlose Verzweiflung.





Samstag, 10. Juli 2021

Endlich mal wieder.

 


"The watcher and the tower

waiting

hour

by hour..."


Oldfield, Crisis, 1983







Samstag, 26. Juni 2021

Is' erstmal ok so ...




Neulich fragte mich ein Schüler, unbegleiteter minderjähriger Flüchtender, warum bei uns so ein Bohei um die LGBTQ-Flagge gemacht werde, und er ergänzte, dass er die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Probleme wohl sehe, dass er dann aber den Bürgerkriegsopfern, den Umweltkatastrophen-Opfern, den Flüchtenden weltweit auch irgendeine Flagge zugestanden wissen wolle, denn deren Probleme seien denen der Lesben, Schwulen etc. etc. mindestens (!) vergleichbar ... 

Ich war von der klugen, überzeugenden Einfachheit der Frage völlig geplättet und konnte in dem Moment nichts tun als zuzustimmen.

Mittlerweile würde ich komplexer antworten. Ich würde sagen: "Ja, lieber A., Du hast vollkommen recht mit Deiner Beobachtung, aber die Dinge hängen enger zusammen als Du glaubst. Die LGBTQ-Leute kämpfen ja nicht in erster Linie darum, zu poppen und zu lieben, wie es ihnen gefällt. Sie kämpfen gegen das intolerante, dumm-arrogante, egomanische Denken hirntoter, ewiggestriger Arschlöcher. Dieses Denken ist es, das auch für die Not der Flüchtenden weltweit ursächlich ist. Es wäre in der Tat schön, lieber A., wenn alle, die für Solidarität, Toleranz, Vielfältigkeit, die FDGO und den Erhalt einer lebenswerten Umwelt kämpfen, noch deutlicher zusammenstehen würden. Aber so, wie es ist, ist es schon mal besser als nix."




Und dann war da gestern noch
die heitere Gelassenheit
in meinem "Gartenstuhl am Himmel" ...









Dienstag, 15. Juni 2021

Taoistisches Menschenbild


Dschong-La: Oh weise Vai-kar, kannst Du mich lehren, gute und schlechte Menschen voneinander zu unterscheiden?

Vai-kar: Nein. Derartige Bewertungen sind uns fremd. Denn Schlechtes entsteht erst, wenn Du Dinge als gut bezeichnest. Gut und schlecht bedingen einander. Mach' Deinen Geist frei von Bewertungen, dann nur  kannst Du das Tao in seiner Fülle wahrnehmen.

Dschong-La (gesenkten Blickes nickt in Demut sinnend.)

Vai-kar: Wenn Du allerdings wissen möchtest, ob jemand ein dummes, rücksichtsloses Arschloch mit einem viel zu kleinen Pimmel ist, dann untersuche sein Verhalten auf einem öffentlichen Parkplatz!




Heute beim Supermarkt ...


aus: Thylni Nidnovi (Hg.): Das Buch von der Weite von Himmel und Erde (BdW); Band II: Definitionen II; Aarsfurt; 512 v. Metis; S. 37.







Dienstag, 8. Juni 2021

Was soll's?


Dschong-La: Warum streitest Du so viel, alter Mann?

Gobba-Lan: Weil mir die Dinge und die Menschen wichtig sind. Wären sie mir nicht wichtig, warum sollte ich streiten?

Dschong-La: Und bringt es irgendwas?

Gobba-Lan: In den allermeisten Fällen ist's verschwendete Energie. Aber die Alternative? Nichtstun? 



(via wiki commons)
 





aus: Thylni Nidnovi (Hg.): Das Buch von der Weite von Himmel und Erde (BdW); Band XIII; Aarsfurt; 512 v. Metis; S. 12.






Sonntag, 30. Mai 2021

Blaues Wunder



 
Laerion: Ha! Nimm dies, Gobba-Lan! Mein ""Hunte-mündet-in-die-Weser-die-nach-Norden-fließt"-Zyklus ist wieder um ein Exponat reicher. Ich nenne es "Schöne blaue Weser"...

Gobba-Lan: Ich gebe zu, dass das Bild sehr, sehr blau ist. Selbst das Grün der Felder ist irgendwie blau. Aber ...

Laerion: Aber?!

Gobba-Lan: Naja, von der Weser ist nicht wirklich viel zu sehen, oder? Das ist irgendwie alles im Nebeldunst.

Laerion: Ja, natürlich, das ist doch der Trick! Auch der Horizont ist gar kein Horizont, sondern die Oberkante einer Seenebel-Schicht, die mich ringsumher umgab. Ich bin 2.000 Fuß hoch. Ein einmaliges Bild, oder?!

Gobba-Lan (kleinlaut): Ja, doch, irgendwie...

Laerion: Du glaubst immer noch, ich mache immer nur die selben Bilder, oder? Weißt Du was? Ich glaube, Du hast keinen Pups Ahnung von ästhetischer Fliege-Fotographie. Echt nicht.


Sogar das Rot war heute irgendwie blau.
Auch hier ist die scheinbare Horizontlinie 
nur die Oberkante der dunkelvioletten Dunstschicht.



aus: Thylni Nidnovi (Hg.): Das Buch von der Weite von Himmel und Erde (BdW); Band XV: Gespräche II; Aarsfurt; 512 v. Metis; S. 1014.